FCI-Regeln für offizielle Reihenuntersuchungen auf Hüftgelenkdysplasie

FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL)
13, Place Albert 1er, B - 6530 Thuin (Belgique), tel : ++32.71.59.12.38, website: https://www.fci.be
FCI-Regeln für offizielle Reihenuntersuchungen auf Hüftgelenkdysplasie
Basierend auf den Aufzeichnungen des FCI- Workshops über Hüftgelenkdysplasie

Kopenhagen, DK, 18. März 2006
 

1. Administration, Identifizierung und Verfahren

a) Das Mindestalter für offizielle Hüftgelenk-Röntgenaufnahmen beträgt für die meisten Hunderassen ein (1) Jahr und für sehr große Rassen 18 Monate.
b) Die Identifizierung des Hundes erfolgt durch ein anerkanntes, dauerhaftes System, und zwar unter Verwendung eines Microchips. Eine leserliche Tätowierung wird in den Ländern akzeptiert, in denen die Tätowierung zur Identifizierung von Hunden zulässig ist.
c) Der (die) Eigentümer (Eigentümerin) muss schriftlich bestätigen und unterzeichnen, dass:
1. der zu röntgende Hund, der ist, der auf der Ahnentafel angegeben ist;
2. nach seinem (ihrem) besten Wissen und Gewissen, der Hund keinem Operationsverfahren unterzogen wurde, das darauf abzielte, die Entwicklung des Hüftgelenkes zu verbessern;
3. er/sie die Genehmigung erteilt, dass die Röntgenaufnahmen vom nationalen Kennel Club, Zuchtverein oder der Beurteilungsinstanz einbehalten werden können, außer wenn Rechtsgründe dies verbieten.

Die Ergebnisse können, unter Einhaltung von nationalen und internationalen Vorschriften zur Privatsphäre und Datenspeicherung, für statistische und wissenschaftliche Zwecke verwendet werden. Die FCI empfiehlt die zentrale Speicherung der Röntgenaufnahmen oder einer beglaubigten Kopie bzw. eines Digitalbildes für mindestens 5 Jahre.
d) Der Tierarzt (die Tierärztin) hat schriftlich zu bestätigen, dass er/sie die Identifizierung des Hundes gemäß dem Eintrag auf der Ahnentafel kontrolliert und bestätigt hat.
e) Alle Hunde sind ausreichend zu sedieren oder zu anästhesieren, um eine vollständige Entspannung der Muskeln während des Röntgens sicherzustellen. Die FCI empfiehlt, dass das Gewicht des Hundes, die Medikation (aktive Substanz) und die Dosis auf dem Formular zu protokollieren sind.
f) Als Mindestidentifizierung auf den Röntgenaufnahmen müssen diese die Identifikationsnummer (Mikrochip-, Tätowier- oder Zuchtbuchnummer), das Geburtsdatum, das Datum der Röntgenuntersuchung, die Identifizierungsdetails des Tierarztes und/oder der Klinik umfassen sowie die rechte oder linke Seite markieren.
FCI-Regeln für offizielle Reihenuntersuchungen auf Hüftgelenkdysplasie Seite 2
Diese Daten müssen dauerhaft in die Röntgenaufnahme einbelichtet werden, bevor die Filmentwicklung (Fotostempel) erfolgt, und dürfen nicht vor der Beurteilung entfernt werden.
g) Die technische Qualität der Röntgenaufnahme muss die korrekte Beurteilung des Hüftgelenkes gestatten. Röntgenaufnahmen mit Qualitätsdefiziten müssen von der Auswertungsstelle zurückgewiesen werden, es sei denn, dass das Gremium davon ausgehen kann, dass sich die Klassifizierung durch eine verbesserte Positionierung oder Qualität der Röntgenaufnahme, beispielsweise bei Hunden mit schwerem HD-Leiden, nicht ändern wird.
h) Falls die digitale Radiografie (bevorzugt das DICOM-3-Format) zum Einsatz kommt, sind die Anforderungen an die Identifizierung mit denen für konventionelle Röntgenaufnahmen identisch (siehe f), aber die nationalen Hundeverbände können die technischen Details gemäss den nationalen Verfahren entscheiden. Qualitativ hochwertige Abzüge, die die Gelenke in Originalgröße darstellen, können von der nationalen Beurteilungsinstanz verlangt werden.
i) Die Standardauswertung erfolgt auf der Grundlage von mindestens einer Röntgenaufnahme in Position 1. Eine zusätzliche Röntgenaufnahme mit gespreizten Hintergliedmassen (Position 2) kann zur Optimierung der Beurteilung eingesetzt werden. Siehe beigefügter Text und beigefügte Bilder zur optimalen Positionierung.
j) Die Röntgenaufnahmen sind von einem spezialisierten Tierarzt zu beurteilen, der von dem nationalen Kennel Club und/oder dem Rassehund- Zuchtverein zugelassen ist, in dem der Hund registriert ist.

 
2. Berufungsinstanz

k) Auf nationaler Ebene soll jeder Mitgliedsverband oder jeder Vertragspartner der FCI ein Berufungsverfahren ermöglichen. Eine Beschwerde kann vom Eigentümer eines Hundes eingereicht werden. Die Beschwerde kann nicht vom Auswerter bzw. dem Gremium, die die Klassifizierung ursprünglich vorgenommen haben, bearbeitet werden.
l) Die Beurteilung der Beschwerde muss auf der Basis der für die erste Wertung verwendeten Röntgenaufnahme (analoge Originalaufnahme oder digitalisiertes Bild) erfolgen.
m) Der Eigentümer/ die Eigentümerin kann weitere Aufnahmen (analoge Originalaufnahme oder digitalisiertes Bild) vorlegen und die Berufungsinstanz kann zusätzliche Röntgenaufnahmen anfordern (inkl. Position 2).
n) Alle Röntgenaufnahmen (analoge Originalaufnahme oder digitalisiertes Bild) sind mit gleicher Sorgfalt zu bewerten, außer bei Hunden mit lockeren Hüftgelenken, bei denen die FCI fordert, dass die Beurteilung auf der Aufnahme basieren soll, die den höheren Grad an Lockerheit der Gelenke aufweist.
FCI-Regeln für offizielle Reihenuntersuchungen auf Hüftgelenkdysplasie Seite 3
o) Die Entscheidung im Rahmen des Berufungsverfahrens ist endgültig.
3. Internationale Standardisierung
p) Die FCI empfiehlt allen ihren Mitgliedern, Vertragspartnern und Verantwortlichen für das Reihenuntersuchungsprogramm, ihren Auswertern die Teilnahme an einem offiziellen FCI-Programm zu ermöglichen, das dazu dient, die HD-Diagnostik zu vereinheitlichen.
Die Änderungen in Fett- und italischer Schrift wurden vom FCI-Vorstand in Madrid, November 2022 genehmigt.

 

 

eng.:

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FCI Requirements
for Official Hip Dysplasia Screening
Based on notes of the FCI – workshop on Hip Dysplasia
Copenhagen, DK, 18 March 2006
1. Administration, identification and procedure
a) The minimum age for official hip radiographs is one (1) year for most dog breeds and 18 months for large and giant breeds.
b) The dog is identified by a recognized, permanent system, using microchip. Legible tattooing is accepted in countries where tattooing is allowed for dog identification.
c) The owner must confirm in writing and sign that:
1. the dog being radiographed is the one stated on the pedigree;
2. to the best of his/her knowledge, the dog has not been exposed to any surgical procedure aimed to improve the development of the hip joint;
3. he/she gives permission for the radiographs to be retained by the national organizing body (Kennel Club or scoring panel) unless legal grounds prohibit this. The results may be used for statistical and scientific purposes respecting national and international privacy and data storage regulations. FCI recommends central storage of the radiographs or a certified copy (or a digital image) for minimal 5 years.
d) The veterinarian should confirm in writing and sign that he/she has checked and confirmed the identification of the dog as reported on the pedigree.
e) All dogs should be sufficiently sedated or anaesthetized to ensure full relaxation of the muscles during the radiographic procedure. FCI recommends the weight of dog, type of medication (active substance) and dosage to be recorded on the form.
f) As minimal identification on the radiographs, it must include the dog´s identification number (microchip or tattoo or registration number), the date of birth, the date when the radiographs are made, the identification details for the veterinarian and/or the clinic and marks for the right or left side. These data must be permanently printed on the radiograph before film developing (photo-stamp) and may not be removed prior to evaluation.
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g) The technical quality of the radiograph must allow correct scoring of the hip joint. Quality-deficient radiographs must be rejected by the scoring panel, unless the panel does not expect the classification to be changed with improved positioning or radiographic quality, for example in dogs with severe HD.
h) When digital radiography (preferred DICOM 3 format) is used, the identification data requirement is identical to that of conventional radiographs (see f), but the national canine organisations can decide the technical details according to the national procedures. High quality prints depicting the joints in original size may be required by the national scrutineer panel.
i) The standard scoring will be done based on minimal one radiograph in position 1. An additional radiograph with the stifles abducted (position 2) may be used to optimize the scoring. See attached text and images for optimal positioning.
j) Radiographs should be interpreted and scored by a specialized veterinarian approved by the national kennel club and/or the breed club in which the dog is registered.
2. Appeal procedure
k) At national level, each FCI member or contract partner should provide an appeal procedure. Appeal can be filed by the owner of a dog. The appeal cannot be processed by the scrutineer/panel scoring the dog initially.
l) Evaluation of the appeal must be based on the radiograph, either the actual film or a digitally processed image, of the first scoring.
m) The owner may submit and the appeal panel can request additional radiographs (film or digitally processed image) (incl. Position 2).
n) The radiographs (film or digitally processed image) should be evaluated with equal importance, except in dogs with lax hip joints, where FCI orders scoring to be based on the set demonstrating the higher degree of joint laxity.
o) The decision of the appeal procedure is final.
3. International standardization
p) FCI recommends all its members, contract partners and screening program organizing bodies to facilitate the participation of their members of scoring panels in an official F.C.I. program of equilibration of HD scorings.
The changes in bold and italic characters were approved by the FCI General Committee in Madrid, November 2022.