Röntgenanleitung für HD-Aufnahmen

Die Hüftgelenke können nur objektiv beurteilt werden, wenn das Becken exakt ventrodorsal dargestellt ist und die Femora parallel liegen. Dazu muss der Hund tief sediert oder narkotisiert werden. Die Belichtung (kV) ist so zu wählen, dass der Femurkopf genügend penetriert wird, damit der Rand des Pfannendaches klar erkennbar ist. Qualitativ ungenügende Bilder werden nicht ausgewertet.

Position I, gestreckte Hintergliedmassen

Diese Aufnahme ist die Standard-Aufnahme und wird in aller Regel als alleinige HD-Aufnahme verlangt. Beachten Sie ggf. die speziellen Vorschriften des Zuchtvereins.

Die linke oder rechte Seite wird mit einem entsprechenden Bleibuchstaben bezeichnet. Die Hintergliedmaßen werden an den Tarsi gefasst, adduziert und einwärts gedreht, nach hinten gestreckt und gegen den Tisch hinunter gedrückt. Dabei überkreuzen sich die Pfotenspitzen in der Regel.

Das Röntgenbild ist auf folgende Kriterien zu überprüfen:

  • Das Becken ist vollständig dargestellt, die Patellae sollten sichtbar sein.
  • Beide Foramina obturata erscheinen gleich gross.
  • Beide Darmbeinschaufeln erscheinen gleichförmig.
  • Die Femora liegen
    • parallel zueinander,
    • parallel zur Wirbelsäule,
    • möglichst parallel zum Röntgentisch.
  • Die Patellae sind zwischen den beiden Femurkondylen eingemittet projiziert.
  • Der dorsale Pfannenrand ist durch den Femurkopf hindurch sichtbar (sonst ist die Aufnahme unterbelichtet).

Position II, abgebeugte Hintergliedmassen

Diese Aufnahme wird nur noch selten zusätzlich verlangt. Sie ist jedoch bei einzelnen Rassehundevereinen noch erwünscht bzw. vorgeschrieben.

Im Falle eines Obergutachtens ist sie zusätzlich zur Postion I-Aufnahme zwingend erforderlich.

Die linke oder rechte Seite wird mit einem Bleibuchstaben bezeichnet. Auf das Becken einblenden (Die Hüftgelenke liegen auf Höhe des M. pectineus, den Sie palpieren können). Die Knie werden seitlich abduziert und gebeugt, aber nicht nach kranial gekippt! Die Tarsi werden markant vom Tisch abgehoben (30-40 cm!!) und hinter dem Becken zueinander geführt.

Das Röntgenbild ist auf folgende Kriterien zu überprüfen:

  • Der 7. Lendenwirbel ist mit abgebildet, damit ein allfälliger Übergangswirbel erkennbar ist.
  • Beide Foramina obturata erscheinen gleich gross.
  • Die Femora stehen circa rechtwinklig zur Körperlängsachse ab.
  • Der Trochanter major ist kaudal des Femurhalses abgebildet.
  • Der Vorderrand des Femurkopf-Hals-Überganges liegt außerhalb der Pfanne.

Beschriftung

Die Identität des betreffenden Hundes muss anhand der Röntgenbilder klar nachzuvollziehen sein. Daher müssen Röntgenbilder permanent beschriftet sein (Information am besten aufbelichten).

Besondere Vorschriften der Beschriftung einzelner Rassehundevereine in Hinblick auf die Anonymität der Zuchtstätte und des Besitzers sind zu beachten. In diesen Fällen ist meist, anstatt des Namens, eine Code-Nummer anzugeben.

In der Regel sind HD-Aufnahmen für die Zuchtuntersuchung zu beschriften mit:

  • Name der Praxis oder des Praxisinhabers
  • Datum der Röntgenuntersuchung
  • Zuchtbuchnummer und/oder Chip. Nr. des Hundes (SHSB- oder gleichwertige Nummer)
  • wenn immer möglich auch Rasse, Geburtsdatum, Stammbaumname, Besitzer und Tätowier- oder Chipnummer.

Bilder mit ungenügender, fehlerhafter, provisorischer oder löschbarer Identifikation werden nicht ausgewertet.